Schleudertrauma und Faszien
tritt auf, wenn der Kopf sehr schnell nach vorne und wieder zurück
schießt. Bei einem Aufprall ist daher das Schleudertrauma fast immer eine Begleiterscheinung. Es ist eine Tatsache, dass das Schleuderdrama sehr lange bestehen bleibt. Bei 55 Prozent der Betroffenen sind auch nach einem Zeitraum von 17 Jahren Beschwerden vorhanden.
Bei einem Schleudertrauma ist auch das Bindegewebe involviert. In einem früheren Artikel haben wir bereits die diversen Faszien behandelt. Unter anderem auch die Halsfaszien, die in ihrer Erscheinung mehr schichtweise als Blätter auftreten. Oft wurden die Faszien bei einem Unfall missachtet und auf eine Ruhestellung des Kopfes verwiesen. Heute hingegen gibt es eine Chance auf Heilung, so dass auch die 55 Prozent der Betroffenen vom Schmerz befreit werden können. Mit einer myofaszialen Punktpressur können Faszien gelöst werden. Durch die Pressur können die filigranen Sehnen, die ebenfalls am Hals entlanglaufen sowie die Bänder des überaus komplizierten Kopf-, Hals-, Nackenkomplexes stimuliert werden.
Das Beste an der Therapieform ist, dass diese auch noch nach mehreren Jahren nach dem Unfall angewandt, zu Erfolgen führen kann.
Das Ziel sollte sein die Beschwerden wie Schwindel, Sprachstörungen, Sehstörungen usw. zu mindern und eine vollkommene Beschwerdefreiheit herzustellen.
Das Schleudertrauma – wie es entsteht
Durch den Aufprall kommt es zu einer bogenförmigen Peitschenschlagbewegung. Der Kopf wird mit einer schnellen Bewegung nach vorne und wieder nach hinten geschleudert. Darüber hinaus gibt es noch eine horizontale Schwerbewegung. Durch die schnellen Bewegungen werden die Wirbel der Halswirbelsäule auf der gesamten Länge gegen den benachbarten Wirbel geschoben. Oft kann sich dieses, bis zum Lenden Bereich fortsetzen. Die Wirbelsäule ist rundherum durch Bänder geschützt. Darüber hinaus gibt es bei den Wirbelfortsätzen eine Verbindung zu mindestens zwei oder mehreren Muskeln. Kommt es zu einem Schleudertrauma ist es möglich, dass bis zu 20 Sehnen gequetscht werden. Auch der Halsmuskel sowie Nackenmuskel ist somit bei einem Schleudertrauma involviert. Was allerdings sehr selten ist, sind Verletzungen an den Bandscheiben oder das die Knochen einen Schaden abbekommen. Das Schleudertrauma kann weder auf Röntgenbildern noch auf einer Kernspintomographie erkannt werden. Dies ist auch der Grund, warum ein Unfall für Simulaten meist ein gefundenes Fressen ist. Nicht selten endet das Schleudertrauma vor Gericht, wobei der Richter entscheiden muss, ob noch ein Schleudertrauma vorliegt oder nicht. Kurz nach dem Unfall können Risse im Muskelbereich zum Teil nachgewiesen werden – doch schon nach einigen Tagen ist davon nichts mehr zu erkennen – die Schmerzen hingegen bleiben und können sich dabei noch grundlegend verschlechtern.
Das Bindegewebe und das Schleudertrauma
Das Hauptaugenmerk lag bisher bei den Muskeln und der dort entstandenen Schäden. Dass auch Bänder, Sehnen und das Bindegewebe einen Schaden abbekommen können, wurde lange nicht berücksichtigt – da die Forschung dafür noch nicht so weit war. Heute hat man festgestellt, dass beim Aufprall viele winzige Risse im Bindegewebe entstehen. Da es für eine kurze Zeit zu einer enormen Belastung der Bänder, Sehnen und der Faszien kommt entstehen diese kleinen Risse, welche sich mit der Zeit verhärten oder auch vernarben. Durch das Verhärten der Faszien kommt es zu einem schmerzhaften Empfinden, Sehstörungen oder Schwindel. Auch eine gewisse Unbeweglichkeit ist eine Begleiterscheinung, die von den Faszien ausgelöst wird.
Wie kann das Schleudertrauma behandelt werden?
Es gibt eine spezielle Therapieform, die bei einem Schleudertrauma erfolgreich eingesetzt wird. Hierbei wird der Schmerz punktuell behandelt, das heißt, es wird ein bestimmter Druck ausgeübt. Triggerpunkte werden miteinbezogen, was eine Behandlung spezieller Stränge bezeichnet. Da die Faszien rund um den Bereich des Halses beschädigt sein können, muss auch eine großflächige Therapie folgen. Schultern, Hals und der Kopf sind daher bei den Behandlungen miteinzubeziehen. Wird die Therapie nicht ausreichend lange fortgesetzt und nur ein Bereich ausgelassen, kann es zu einem Rückfall kommen. Daher ist es wichtig, dass Sie einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Faszien dauerhaft zu lösen. Es gibt spezielle Geräte wie eine Faszienrolle, mit der Sie auch noch zu Hause Verklebungen und Verhärtungen lockern können. In welcher Form dies sinnvoll ist, wird Ihnen Ihr Therapeut mitteilen. Zudem gibt es Übungen, die helfen können die Faszien dauerhaft zu lösen.
Fazit:
Das Bindegewebe ist sehr gut manipulierbar, so dass sich ein Erfolg schon nach einigen Behandlungen abzeichnen kann. Faszien bedürfen auch nach einem Schleudertrauma einer Nachbehandlung. Denn ist einmal ein Schaden entstanden, muss stetig dafür gesorgt werden, dass die Faszien vollständig ausheilen können. Bei einem Läufer zum Beispiel dauert es ein Jahr, bis sich das Bindegewebe an die Belastung gewöhnt hat. Daher sollten Sie unbedingt auch ohne den Therapeuten zur Seite, ein entsprechendes Faszientraining absolvieren.