Faszien durch chirurgischen Eingriff lösen
Was wenn nur noch ein chirurgischer Eingriff hilft?
Sind die Faszien so stark verklebt oder verhärtet, dass bereits Lähmungserscheinungen auftreten, ist ein Eingriff unumgänglich.
Wenn also keine Therapie mehr Linderung der Schmerzen oder eine Heilung verspricht, befindet sich die Verhärtung der Faszien im fortgeschrittenen Stadium. Der Arzt wird mit Ihnen zusammen entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für einen chirurgischen Eingriff ist. Kommt es letztendlich zu einem Eingriff, werden bei diesem die Faszien durchtrennt, so dass der Druck, der durch die Faszien auf die Muskeln und Nerven ausgeübt wird abnimmt. Durch das Durchtrennen wird der Schmerz gelindert, was Sie gleich nach der Operation bemerken. Wenn durch den Druck allerdings schon Lähmungserscheinungen oder Stabilitätsstörungen in den Vordergrund gerückt sind, wird einiges benötigt, damit sich der Körper an den neuen Zustand gewöhnen kann. In der Regel verschwinden die Beschwerden einige Wochen oder je nach Stadium nach einigen Monaten.
Der Ablauf der Operation
Das Durchtrennen der Faszien wird oft arthroskopisch durchgeführt. Ja nach behandelndem Arzt kann aber auch eine offene Operation erfolgen. Der Vorteil bei einer arthroskopischen OP liegt darin, dass nur ein kleiner Schnitt benötigt wird, um durch eine Art Schlauch spezielle Geräte in den Körper einzuführen, die dann die Faszien durchtrennen können. Es entstehen zudem kleine Narben, welche einen schnellen Heilungsprozess versprechen – somit kann die Genesung schneller erfolgen als bei einer offenen OP. Je nach Fortschritt des Stadiums wählt der Chirurg aus, welche Art der OP vorteilhafter scheint. Ist die Schädigung in einem Stadium, wo die Faszien entfernt werden müssen, bleibt nur noch der offene Eingriff, der mit einer langen Heilungsphase behaftet ist. Daher sollten Sie bereits in frühen Stadien mit einem entsprechenden Faszientraining beginnen, damit eine Operation verhindert werden kann.
Faszien sind leider noch nicht ausreichend erforscht. Hin und wieder werden bei Sportlern, bei denen eine hohe Schädigung der Faszien vorliegt, diese komplett entfernt. Das Bindegewebe wird in diesem Fall als irreparabel eingestuft und muss chirurgisch entfernt werden. Durch die positive Eigenschaft des Bindegewebes sich ständig zu erweitern und neu zu bilden, wächst in den Bereichen, an denen die Faszien komplett entfernt wurden, das Gewebe wieder nach. Werden die Faszien entfernt, liegen Muskeln und Nerven mehr oder weniger offen und sind nicht mehr ausreichend geschützt. Bei Patienten, bei denen eine komplette Entfernung der Faszien nötig ist, ist eine spezielle Schonung kombiniert mit einer Therapie erforderlich. Erst wenn die Faszien wieder vollständig ihre Funktion ausführen, darf eine komplette Belastung erfolgen.
Die Faszien nach der Operation
Ist eine Operation erfolgt, sind danach gesonderte Behandlungen erforderlich. Faszientherapeuten sind darauf spezialisiert, das Bindegewebe in ihrer ursprünglichen Form zu erhalten. Verklebungen können mittels spezieller Therapien gelockert und Verhärtungen gelöst werden. Nach einer Operation ist es wichtig, dass die Faszien regelmäßig angesprochen werden, damit eine erneute Operation verhindert werden kann.
Wie findet man den richtigen Therapeuten?
Wenn Therapeuten auf dem Fachgebiet der Faszien spezialisiert sind, handelt es sich dabei um eine Zusatzausbildung, die ein Arzt, Physiotherapeut oder ein Heilpraktiker absolvieren muss. Im Netz finden Sie Liste, in der Therapeuten aufgelistet werden. Der Eintrag in der Liste ist jedoch kostenpflichtig, was auch der Grund sein dürfte, warum eine Unvollständigkeit zu erwarten ist. Es bleibt daher kaum eine andere Wahl, als sich vor Ort zu informieren, wo es geschulte Spezialisten in Ihrem Ort gibt. Je nach Aufwand kostet eine Behandlung zwischen 50 und 70 Euro, die von den gesetzlichen Krankenkassen bisweilen noch nicht übernommen werden. Wenn Sie eine Behandlung nach einer Operation bei einem Therapeuten in Betracht ziehen, sollten Sie mindestens 5 Sitzungen einplanen.