Faszientraining bei Bandscheibenvorfall?
Mit einem Bandscheibenvorfall gehen viele Schmerzen einher. Zwischen den Knochen der Wirbelsäule befindet sich eine gelertartike Masse, die als Bandscheibe bekannt ist. Damit sich die Gelertartige Masse nicht verteilen kann ist sie demensprechend eingebettet. Kommt es nun zu einem Bandscheibenvorfall wurde das Bett geschädigt, so dass die Masse austreten kann. Die Bandscheibe dient den Knochen als Stoßdämpfer, der dafür sorgt, dass diese nicht aneinander reiben. Auch die Faszien sind bei einem Bandscheibenvorfall indirekt in Mitleidenschaft gezogen.
Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall
Wenn die Bandscheibe nicht mehr an ihrem richtigen Platz vorkommt, tritt diese Masse aus und Nerven werden beeinflusst. Würden sich in der Nähe der Bandscheiben keine Nerven und Faszien befinden, wäre der Schmerz – insofern die Knochen noch nicht komplett aufeinanderliegen – erträglicher. Die Bandscheiben pressen sich gegen die Nervenbahnen und klemmen diese zum Teil auch ein. Die Faszien, in denen die Nervenenden münden, senden ein Signal des Schmerzes an das Gehirn. Auch der Muskel wird durch den Bandscheibenvorfall geschädigt und verkrampft dabei. Diese vielen Faktoren führen dazu, dass man sich bei einem Bandscheibenvorfall kaum mehr bewegen kann. Durch eine spezielle Behandlung kann nun versucht werden, die Bandscheibe wieder an ihren vorgesehnen Platz zu befördern. In vielen Fällen reicht eine alternative Behandlung aus und es muss nicht operiert werden.
Aufgrund von Untersuchungen wird stetig davon berichtet, dass die Ärzte zu schnell zum Messer greifen und einen Bandscheibenvorfall operieren. Mit der richtigen und regelmäßigen Behandlung, kann eine Bandscheibenvorfall gemindert und die Schmerzen beseitigt werden. Das Faszientraining spielt dabei eine übergreifende Rolle.
Wie wirken sich Faszien auf die Bandscheibe aus
Durch das Netzwerk, welches die Faszien bilden, sind Muskeln und Organe umschlossen vom Bindegewebe. Verhärten sich die Faszien, kann der Muskel nicht mehr ausreichend versorgt werden und verhärtet ebenfalls. Durch diese Verhärtung kommt es zu Verspannungen, die bereits vor dem Bandscheibenvorfall schmerzlich sein können. Im Bereich der Lende oder der Halswirbelsäule sind diese Verspannungen sehr oft zu erkennen. Werden diese Verhärtungen des Muskels und des Bindegewebes nicht behandelt, weiten sich die Verhärtungen weiter aus. Der Grund ist das Netzwerk der Faszien. Ist ein Bereich geschädigt, versucht der andere Bereich dies auszugleichen, was meist missglückt.
Durch die Überbeanspruchung des noch gesunden Fasergewebes wird eine weitere Verhärtung oder Verklebung der Faszien ausgelöst. Es kommt unweigerlich zu noch mehr Schmerzen, die auch durch eine Schonhaltung ausgelöst werden. Bei Schmerzen in gewissen Regionen nimmt der Körper automatisch eine Haltung ein, die den schmerzbelasteten Bereich schont. Die Folge ist wieder eine Überlastung der anderen Bereiche. Der Muskel sowie das Bindegewebe sind nunmehr nicht mehr elastisch und können ihre Funktion nicht mehr ordentlich ausführen. Die Fasern verkürzen und ziehen bildlich gesprochen an dem Rest des Netzwerks, was die Freilegung der Bandscheibe bewirkt. Setzt sich dieses Vorgehen weiter fort, ist der Bandscheibenvorfall vorprogrammiert. Daher ist es wichtig, dass sich der Mensch ausreichend viel bewegt und einer einseitigen Arbeit entgegenwirkt. Nur so können Faszien ihre Geschmeidigkeit beibehalten. Ist der Bandscheibenvorfall diagnostiziert, ist eine besondere Behandlung nötig, damit der Bewegungsapparat wieder schmerzfrei funktioniert.
Maßnahmen nach einem Bandscheibenvorfall
Sport und Bewegung sind dafür zuständig das die Fasern des Bindegewebes elastisch bleiben und gekräftigt werden. Je abwechslungsreicher das Bewegungsprogramm gestaltet ist, umso besser werden die Faszien angesprochen. Oft setzt man nach einem Bandscheibenvorfall auf den Muskelaufbau. Klassische Rückentherapie, die der Muskelstärkung dienen, sprechen meist nicht die Faszien an. Dabei ist es wichtig, dass ein optimales Zusammenspiel zwischen Faszien und der Muskulatur gegeben ist. Wird nur ein Teil davon vernachlässigt kann es vorkommen, dass die Therapie nicht wunschgemäß verläuft. Als Erste Hilfe Maßnahme werden Massagen und Akupunktur empfohlen. Aber auch eine medikamentöse Therapie wird mitunter bei einem Bandscheibenvorfall eingesetzt.
Zeit als wichtigster Faktor
Damit sich ein Bandscheibenvorfall regenerieren kann, ist schlicht und ergreifend Zeit das einzig Richtige. Sie müssen den Körper Zeit geben sich wieder von selbst zu regenerieren. Bei der Hälfte der Betroffenen, die einen Bandscheibenvorfall erleiden werden die Beschwerden nach circa sechs Wochen geringer. Nach etwa drei Monaten ist der Großteil der Patienten schmerzfrei. Das vorgefallene Bandscheibengewebe, welches die Schmerzen verursacht, wird vom Körper abgebaut, was jedoch viel Zeit in Anspruch nimmt. In der Regel ist der Wirbelkanal erst nach einem Jahr wieder frei. Wird nach dieser Zeit ein Röntgenbild von dem Bereich gefertigt, weißt die Bandscheibe immer noch Schädigungen vor. Der Schmerzzustand wird in dieser Zeit vom Körper als eine Veränderung wahrgenommen, mit der er sich zu arrangieren weiß. Er erkennt folglich den Zustand als normal an, wobei Sie sich an den schmerzhaften Zustand gewöhnen und diese nicht mehr so enorm wahrnehmen. Ein erneuter Bandscheibenvorfall an der jeweiligen oder anderen Stelle ist oftmals nicht auszuschließen.
Das Faszientraining
Damit das Risiko eines erneuten Bandscheibenvorfalls gering bleibt, ist es wichtig, dass man den Körper bewegt und auf körperliche Belastungen gut vorbereitet. Schweres Heben zum Beispiel wirkt sich negativ auf die Lendenwirbelsäule aus und belastet auch dort die Muskeln, das Bindegewebe und die Bandscheibe selbst. Spezielle Praktiken für das Heben sollen die Belastung mindern und Schäden vorbeugen. Sind Schmerzzustände zu erkennen, wird eine Schonhaltung eingenommen oder viel Gelegen. Da die Belastung der Bandscheibe im Liegen geringer ist und die Muskulatur sich im Liegen entspannen kann wird auch das Schmerzempfinden erträglich. Der Körper lernt jedoch, dass ihm diese Schonhaltung guttut und verlangt, dass Sie ihm viel öfter diese Auszeiten gönnen. Es steigt das Risiko ein Schmerzgedächtnis zu bilden, so dass sich die Beschwerden als chronisch einschleichen können.
Beginnen Sie daher nach einem Bandscheibenvorfall mit einem kleinen Training. Ihr Arzt oder Physiotherapeut wird mit ihnen zusammen einen geeigneten Plan ausarbeiten. Falsch wäre es an dieser Stelle, wenn Sie aktiv sportlich betätigen würden. Ein mehrstündiges Tennis Match ist also der falsche Weg, sich nach einem Bandscheibenvorfall sportlich zu betätigen. Ideal ist ein Faszien Training, welches unter der Aufsicht von speziell geschulten Therapeuten erfolgt. Diese werden Ihnen die Übungen genau erklären, so dass Sie die Übungen auch zu Hause bewältigen können.
Fazit:
Das Faszientraining wirkt sich also positiv bei einem Bandscheibenvorfall aus, insofern der Arzt die Zustimmung erteilt. In seltenen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall so schlimm sein, dass nur noch eine Operation helfen kann. Sie sollten daher mit dem Training nicht erst beginnen, wenn der Bandscheibenvorfall eingetreten ist. Der Bandscheibenvorfall selbst ist nicht schmerzhaft, wenn nicht auch das umliegende Bindegewebe und die Nervenbahnen indirekt davon betroffen werden. Denn nur dort befinden sich die Schmerzrezeptoren, die das Schmerzempfinden an das Gehirn senden. Viel Bewegung eine ausgewogene Ernährung und eine entsprechende Bewegungstherapie wirken vorbeugend und können den Bandscheibenvorfall verhindern. Ist der Bandscheibenvorfall bereits eingetreten ist es möglich, mit einer Faszientherapie die Schmerzen zu lindern damit Sie wieder wie gewohnt am alltäglichen Leben teilnehmen können.