Können Faszien Knieschmerzen verursachen?

 In Faszien Ratgeber

Das Knie ist ein Gelenk, indem sich die größte Menge an Flüssigkeit befindet. Damit eine gute Funktion (z.B Schmerzfreiheit, Beweglichkeit, Kraft) im Knie besteht, muss eine bestimmte Menge und Qualität an Flüssigkeit vorhanden sein. Fehlt die Flüssigkeit, kann das Gelenk nicht gut geschmiert werden, auch nicht gepuffert werden. Hat das Gelenk zuviel Flüssigkeit, kann der Knorpel nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Bei der Stellung der Diagnose muss festgestellt werden, ob die Schwellung im oder rundum das Knie ist. Nicht nur aufwendige technische Mittel, sondern auch mit den Händen kann getestet werden. Schwappt die Flüssigkeit auf die andere Seite des Gelenkes, so liegt Flüssigkeit im Gelenk. Eine Schwellung ohne dass ein sichtbares „rüberschwappen“ mit der Hand erfolgt, zeigt auf Flüssigkeit in der Umgebung an. Knieschmerzen können viele Ursachen haben.

Ursachen der Knieschmerzen

Die häufigste davon ist die Arthrose. Das ist eine degenerative Gelenkerkrankung die normalerweise erst im Alter auftritt. Die moderne Forschung über das Bindegewebe, aus dem die Faszien bestehen, hat neue Zusammenhänge entdeckt. Die meisten Schmerzzustände entstehen durch zu hohe Zugspannungen in Muskeln und Faszien. Die Knorpel der Gelenke werden zu hoch belastet. Damit drohender Verschleiß verhindert wird, stoppt der Körper die vom Gehirn erzeugten Schmerzen.

Bis vor wenigen Jahren war in der Medizin nicht bekannt, dass in den Faszien Zellen bestehen, die sich verkürzen können. Sie ziehen sich zusammen, wenn die Flüssigkeit, die alle Faszien umgibt, übersäuert. Das ist das neueste Forschungsergebnis aus dem Gebiet der Faszien. Außerdem wird das Fasziennetz, welches sich man als übergroßes Spinnennetz vorstellen kann, stetig umgebaut. Dieser Umbauplan richtet sich nach der Beweglichkeit unseres Körpers, die im Beruf, beim Sport oder im Alltag durchgeführt wird. Werden diese Bewegungen nicht ausgeführt, dann werden „Spinnen-Zellen“ Fasziennetze, die kürzer sind als notwendig. Diese kurzen Faszien sind unflexibel und verfilzt. Dadurch wird die Belastung auf Gelenke erhöht. Außerdem werden aufgrund ungünstiger Ernährung, aber auch durch Stress und Umweltbelastungen, die kontraktilen Zellen in den Faszien zusammengezogen. Sie sind sauer geworden, also übersäuert. Die Belastung im Knorpel der Gelenke und Wirbelsäule wird verstärkt. Der Körper bekommt immer schlimmere Schmerzen, Arthrose, Nervenreizungen.

Die Folge davon ist die Gabe von Schmerzmitteln, Spritzen und letztendlich Operationen wie künstliche Gelenke. Dabei wird nichts geändert an großen muskulär-faszialen Spannungen. Das Alter verschlimmert die Beschwerden noch. Selbst wenn Schädigungen bereits vorhanden sind, kann mit entsprechenden Engpassdehnungen in relativ kurzer Zeit eine Reduzierung der Schmerzen erreicht werden.

Die Faszien spielen eine Rolle

Chronische Knieschmerzen

Mann hält sich schmerzendes KnieBei chronischen Schmerzen im Knie sind sich einige Mediziner sicher, dass nicht das Gelenk das Problem ist, sondern die Dysbalance der Muskulatur. Es wird angenommen, dass chronische Schmerzen ihren Anfang immer von einer Fehlhaltung aus nehmen, beispielsweise eine nicht passende Verbindung zwischen Ober- und Unterschenkel. Es sind die Sehnen und Bänder, die auf lange Sicht Schwierigkeiten machen. Es könnten prinzipiell alle vier Hauptrichtungen des Beines betroffen sein, vorne, hinten und die beidseitig. Wenn man genau hinsieht, sind auch die Muskeln der Vorder- und Rückseite betroffen.

Das Kniegelenk ist eigentlich ein einfaches Gelenk. Es kann sich ähnlich wie ein Scharniergelenk nur nach hinten bewegen, seitlich fehlt die knöcherne Führung. Gehalten wird das Gelenk von einem Bandapparat, der eigentlich unmögliches leistet, er bietet ein Höchstmass an Stabilität und Beweglichkeit. Trotzdem, dass eine zusätzliche Meniskusscheibe eingeführt ist, ist der Kontakt zwischen Ober- und Unterschenkel jedoch klein. Die Verteilung von Zug und Druck, kommt über die weichen Elemente des Beines, über die Sehnen- und Faszienverbindungen der unterschiedlichen Muskelsysteme. Die großen Faszien bewegen sich vom Unterschenkel bis direkt zum Becken hinauf. Dabei umgehen sie den Oberschenkel und die starken Oberschenkelmuskeln und verbinden sich rund um den Oberschenkelknochen (Femur) an der Längsseite. Damit wird das Kniegelenk kaum belastet. Oberschenkel und Beckenmuskeln greifen nach den Unterschenkeln, Muskeln vom Fuß und gehen bis zum Oberschenkel.

Haben die Muskel, Sehnen und das Bindegewebe die richtige Spannung, so werden die Knochen und der Knorpel nur wenig belastet. Sollten die myofaszialen Verbindungen verkürzt werden, durch Inaktivität oder einseitige Belastung des Muskels, so muss auch der Druck auf das Gelenk erhöht werden. Der Körper toleriert nicht eine Zugbelastung nach einer Seite, weil dann der beteiligte Knochen auf eine Seite gezogen werden würde. Die Muskeln verkürzen sich, die die Gegenbewegung aufrecht halten. Die Gegenreaktion zeigt dann, dass das Gelenk von mehreren Seiten zusammen gestaucht wird.

Knieschmerzen behandeln

Physotherapeut behandelt Knie einer FrauDer Knieschmerz äußert sich als Ziehen oder Brennen, er kann dumpf, oberflächlich oder punktförmig sein. Schmerzen im Kniegelenk haben meistens Ursachen, wie eine entzündliche rheumatische Erkrankung. Muskuläre Dysbalancen oder Fehlhaltungen führen zu einer einseitigen Belastung, wobei diese nicht mehr so richtig funktionieren wie sie sollen. Das Ziel sollte es also sein, die Muskulatur und die Faszien in ihrem Bewegungsspielraum zu normalisieren. Unterstützend können hier Faszienbälle wie das Set „Deep Relax“ zum Einsatz kommen.

Jeder Muskel und jede Faszie hat einen Stoffwechsel. Dabei ist eine optimale Nährstoffversorgung genau so wichtig wie die Schmerzausschaltung und Entzündungsverminderung. Dieser Stoffwechsel wird durch die Selbstmassage durch die Faszienbälle angeregt. Weitere Aspekte sind Fehlernährungen, Fehlverdauung und Umweltbelastungen. Da das Knie das am stärksten belastete Gelenk ist, haben Fehlbelastungen durch eine gestörte muskuläre Führung, eine Auswirkung auf den Muen- bzw. Außenmeniskus sowie den Band- und Kapselapparat. Am Kniegelenk kann es durch verspannte Muskelfaser und Distorsionen zu therapieresistenten Beschwerden kommen.

Schmerzen durch Arthrose

Mann geht eine Treppe runterDabei sind eindeutig Arthrose bedingte Schmerzen die Regel. Der Patient hat ziehende Schmerzen oberhalb oder unterhalb der Kniescheibe, was zu einem Instabilitätsgefühl führen kann, ohne dass es einen Anhalt für eine Verletzung der Kreuzbänder gibt. Das Knie kann nicht vollständig gebeugt und durchgestreckt werden. Außerdem kann starker Druckschmerz an mehreren Stellen bestehen. Es kann eine Schmerzzunahme bei Belastung aber auch genauso eine Schmerzabnahme geben. Die Schmerzen können brennend flächig um das Knie auftreten, sie können sich in der Nacht verbessern oder verschlechtern. Ebenso stellen sich beim Laufen Schmerzen ein, meist außen seitlich am Knie. So kann das Laufen beeinträchtigt werden. Sie führen meistens dazu, dass das Laufen unterbrochen wird. Dabei lassen die Schmerzen nach, beim Weiterlaufen kommen sie wieder. Darüber hinaus verschlimmern sie sich beim Treppensteigen ebenso.

Um die Schmerzen im Kniegelenk gar nicht erst entstehen zu lassen, der solle in Formbleiben, denn wer rastet der rostet. Wer sich regelmäßig und moderat bewegt, bei dem werden die Gelenke gut geölt, d.h. die Flüssigkeit im Gelenkspalt, die wirklich Gelenkschmiere heißt, entfaltet dann voll ihre Schutzfunktion. Außerdem sollte auf das Körpergewicht geachtet werden.

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