Neurophysiologische Hintergründe zu Faszien

 In Faszien Ratgeber

Frau mit Nacken- und RückenschmerzenDie Faszien befinden sich überall im Körper. Sie halten Muskeln und Gelenke zusammen. Kommt es zu einer Schädigung der Faszien entstehen oft Schmerzen in Gelenken und auch im Rückenbereich. Ganz gleich an welcher Körperstelle – die Faszien bilden ein Netzwerk und stellen dabei Führungsbahnen dar. Wird nur an einer Stelle ein Schaden erkannt, kann sich dies auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken.Es gibt eine Methode, mit der die Faszien behandelt werden können. Der Osteopath arbeitet mit Druckpunkten, die direkt auf die Faszien übergehen. Im ersten Moment wird der Schmerz verstärkt, löst sich jedoch aufgrund des Druckes sofort wieder, was eine Erleichterung für den Patienten darstellt. Das Bindegewebe, welches als Faszien bezeichnet wird, umgibt sämtliche Organe und Muskeln im Körper. Sind diese verhärtet oder verklebt, kann eine Bewegung der jeweiligen Stelle nicht mehr schmerzfrei erfolgen. Unbeschädigte Faszien sorgen folglich dafür, dass eine gewisse Bewegungsfreiheit für die jeweiligen Körperregionen besteht. Viele Rückenprobleme lassen sich auf verklebte oder verhärtete Faszien zurückführen.

 

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Dehnungsrezeptoren in den Faszien sorgen dafür, dass die Wahrnehmung vom eigenen Körper gestärkt wird. Biochemische Stoffe werden darüber hinaus durch das Netzwerk der Faszien weitergeleitet. Nervenenden münden in den Faszien, die bestimmte Informationen an das Gehirn senden. Besteht bei einem Organ eine Schwellung, kann davon ausgegangen werden, dass auch die damit verbundenen Faszien geschwollen sind. Durch die Verbindung zu den Nervenenden kann dem Gehirn vermittelt werden, dass eine Anomalie vorliegt. Sind Faszien geschwollen, verhärtet oder verklebt wirkt sich das auf die Nerven aus, die in bestimmten Fällen eingeklemmt werden können. Nur indem die Faszien gelockert werden, kann der Nerv wieder frei gelegt werden. Die Anordnung der Fasern in den Faszien verläuft in der Regel parallel zueinander. Durch eine Überbelastung oder Bewegungsmangel ist es möglich, dass sich die Fasern verdrehen und somit auch verfilzen oder sich verhärten können. Diese Fehlbildungen wirken sich auf den gesamten Bewegungsapparat und auf die Muskulatur aus. Organe können ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Taubheitsgefühl, Kribbeln oder eine Bewegungseinschränkung können auftreten, wenn das Bindegewebe nicht mehr funktionsfähig ist.

In der heutigen hektomatischen Zeit wirken sich Stress und Bewegungsmangel negativ auf den Bewegungsapparat aus. Verspannungen sind aufgrund der Fehlhaltung bei Büroarbeiten oder schweren körperlichen Tätigkeiten keine Seltenheit. Der Körper wird durch die einseitige Belastung geschädigt und es entsteht eine gewisse Steifheit. Aufgrund dessen, dass Faszien im gesamten Körper auftauchen, schreitet die Verhärtung oder Verklebung immer weiter fort. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich viel Bewegen und für Ausgleich sorgen. Sind die Faszien in Mitleidenschaft gezogen, kann es eine Weile dauern, bis eine Therapie erfolge zeigt.

Was sagt die Wissenschaft zu den Faszien?

Die Forschungen im Bereich der Faszien stehen noch am Anfang. Einige Wissenschaftler und Forscher brachten jedoch aufschlussreiche Ergebnisse zum Vorschein. In Deutschland gibt es spezielle Therapeuten, die auf die Behandlung der Faszien spezialisiert sind. Spitzensportler und Schmerzpatienten, bei denen die klassischen Methoden versagten, werden nunmehr nach der Therapieform behandelt. Erfolge sind ersichtlich, da eine deutliche Minderung der Schmerzen zu erkennen ist. Trotzdem fehlen noch Studien, die eindeutige Beweise darüber liefern, dass eine Therapie tatsächlich das Bindegewebe anspricht. Sie sollten daher bei Beschwerden auf den Rat eines Mediziners vertrauen und eine Therapieform wählen, wobei die Ursache bereits ermittelt wurde.

Was tun bei Schäden an den Faszien?

Wirbelsäule einer FrauEs gibt eine sogenannte Faszientherapie. Bei diesem Verfahren hilft der Osteopath, dass sich Faszien wieder lockern. Eine klassische Behandlungsmethode nennt sich FDM Fasziendistorsionsmodell. Diese Therapieform stammt aus den USA und zeigt nun auch in Deutschland starken Zuspruch. Durch eine gezielte punktuelle Therapie kann der Therapeut die Faszien ansprechen. Verklebte oder verhärtetes Bindegewebe wird gelöst, was sich unmittelbar auf die Bewegungsfreiheit auswirkt. Außerdem werden Schmerzen bei jeder Sitzung mehr und mehr verringert. Eine Behandlung kann sowohl bei chronischen als auch bei akuten Beschwerden erfolgen.

Um die Faszien gesund zu erhalten, können Sie durch Bewegung, Ernährung und Auszeiten auch eine Menge dazu betragen. Das Bindegewebe wird ständig auf- und abgebaut. Durch Bewegung wird das Netzwerk verstärkt und bei Bewegungsmangel abgebaut. Daher ist es wichtig, dass die Faszien vermehrt angesprochen werden, damit das Netzwerk weiter ausgebaut werden kann.

Kleine Schäden können in der Regel durch Aktivation repariert werden. Ein Vergleich kann zu einem Spinnennetz hergestellt werden. Wird ein Riss im Netz der Spinne erkannt, kann sie diesen Schaden sofort wieder beheben. Gleiches gilt, sobald die Faszien bei Bewegung aktiviert werden. Die Aktivierung erfolgt mechanisch – also wenn eine Stimulation erfolgt. Sind die Faszien bereits verhärtet oder verklebt, muss eine stärkere Stimulation wie etwa durch den Therapeuten erfolgen. Bei kleinen Schäden reicht die Stimulation, die durch die Bewegung des Körpers erfolgt aus, um die Faszien zu erhalten. Mit der richtigen Ernährung und ausreichend viel Bewegung, können Sie innerhalb von einigen Monaten einen spürbaren Erfolg erleben. Faszien erweitern das Netzwerk, sorgen dafür, dass die Fasern geschmeidig bleiben und der Bewegungsapparat intakt bleibt. Ein spezielles Training wurde von Wissenschaftlern nur rein für die Stimulation der Faszien entwickelt. Die Verwendung von einer Faszienrolle, mit der Sie zu Hause eine Therapie durchführen können, zeigt ebenfalls rasche Erfolge. Mit einem Training von nur ein bis zweimal pro Woche tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes und verhindern zeitgleich, dass sich Verspannungen aus den verhärteten Faszien ergeben.

Faszien OP bei Pedrosa

Unterarm eines MenschenPedrosa ist ein Profisportler der sich dem Motorradrennen zugewandt hat. Durch die starken Kräfte, die beim Motorradrennen auf den Körper einwirken, können Entzündungen der Sehnen auftreten. Pedrosa litt unter Schmerzen im Unterarm, was auf eine zu starke Belastung zurückzuführen ist. Die Faszien im Bereich des Unterarmes sind sehr dick und faserreich angeordnet. Kommt es zu einer Verletzung, in diesem Bereich werden starke Schmerzen ausgesendet. Bei Pedrosa lag eine sehr starke Schädigung vor, so dass eine Operation unumgänglich war. Andere Therapien zeigten keine Wirkung, so dass man sich für den Eingriff entschied. Es dauerte etwa zwei Stunden, bis die Faszien im Unterarm entfernt wurden. Bei der OP bekam Pedrosa nur eine lokale Betäubung. Der Grund, warum sich die Ärzte für das Entfernen der Faszien entschieden haben, lag am fortgeschrittenen Stadium.

Der Eingriff erfolgte mit einer mikrochirurgischen Technik, bei der eine Linse verwendet wird, um in das Innere des Körpers zu gelangen. Die Faszien im Unterarm wiesen starke Schwellungen auf, die den Muskel sehr stark einengten. Nachdem die Faszien geöffnet wurden, trat jedoch noch nicht der gewünschte Erfolg ein. Somit entschied man sich kurzerhand die Faszien im Unterarm komplett zu entfernen. Die komplette Entfernung der Faszien ist normal nicht nötig. Bei Pedrosa allerdings brachte nur das vollständige Entfernen des Bindegewebes Erfolge.

Was war der ausschlaggebende Grund für die OP?

Pedrosa klagte, stetig Schmerzen im Unterarm zu spüren. Es kam sogar hin und wieder zu einer Taubheit. Aussagen zufolge soll Pedrosa bereits 2014 mit einem tauben Arm, das Rennen beendet haben. Der Muskel im Unterarm wuchs unter der ständigen Belastung ebenso wie das Bindegewebe. Irgendwann stand der Muskel so sehr unter Druck, dass in Sauerstoffentzug und Schmerzen die Folge war. Beim Training, also einer erneuten Belastung führte dies zu einem vollständigen Kollaps. Folglich wurde eine Faszientherapie angeordnet, die jedoch wenig Erfolg brachte. Es blieb daher kaum eine andere Wahl, als einen operativen Eingriff vorzunehmen.

Die Tatsache, dass die Faszien komplett entfernt wurden, ist nicht schlimm. Denn das Gewebe wird sich innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder aufbauen. Eine Schonfrist von etwa 6 Wochen muss sich Pedrosa jedoch eingestehen. Der Arzt behielt die Genesung im Auge, so dass der Erfolg der OP festgestellt werden konnte.

Wann eine OP erforderlich ist.

MedizinerwerkzeugSobald eine Therapie der Faszien nicht mehr anspricht sollte eine OP in Betracht gezogen werden. Es kommt jedoch nur selten dazu, dass die Therapie keine Erfolge mehr zeigt. In der Regel verhält es sich so, dass die Schmerzen erkannt werden. Eine Therapie wird durchgeführt und bringt schon bei der ersten Sitzung spürbare Resultate. Hält sich die Therapie und das Training nicht die Waage, kann es sein, dass sich die Faszien so stark verhärten, dass der Muskel keine Chance mehr auf Bewegung hat. Wird ihm der raum genommen zu wachsen, was bei ständiger Bewegung eintritt, kommt es zu einem Taubheitsgefühl des gesamten Armes. Durch den Entzug des Sauerstoffs werden wahnsinnige Schmerzen hervorgerufen. Erste Hilfe gibt es in solchen Situationen keine. Sobald wie möglich sollte jedoch eine Operation erfolgen, beider die Chirurgen die Faszien näher sehen können. Oft reicht es aus, die Faszien zu öffnen oder teile des stark verdickten Gewebes zu entfernen. Da bei Pedrosa der Unterarm mit sehr wenig Platz betroffen war, verzichtete man auf die teilweise Entfernung und beschloss die Faszien komplett zu entfernen. Der Druck wurde folglich vom Muskel genommen, was auch den Schmerz gemindert hat.

Fazit:

Achten Sie auch ohne Beschwerden darauf, ein gezieltes Faszientraining zu erreichen. Denn man kann verklebten oder verhärteten Faszien durchaus vorbeugen, indem man sie regelmäßig trainiert. Ist eine Verhärtung fortgeschritten, kann nur noch eine OP schnelle Abhilfe schaffen. Pedrosa, bei dem die Entfernung der Faszien unumgänglich war, wird sich in der Zukunft auch vermehrt mit dem Faszientraining auseinandersetzen müssen, um somit einer erneuten OP gegenzusteuern

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