Rolfing und Senmotic Therapie
Woher stammt der Name Rolfing und was ist das?
Um das Jahr 1950 wurde eine Therapieform mit dem Namen Rolfing ins Leben gerufen. Eine amerikanische Biochemikerin mit dem Namen Ida Rolf forschte an einer Therapieform, die auf die Faszien zurückzuführen ist. Sie entwickelte ein spezielles Verfahren, welches sie zuerst strukturelle Integration nannte. Ida Rolf gründete unter anderem das Rolf Institut in den USA. Im Laufe der Zeit entstanden mehrere Tochterinstitute, die auf dem gleichen Prinzip aufbauen. Für Ida Wolf war es fast bewiesen, dass der Körper zum Aufrichten Energie benötigte. Weniger Energie aufzubringen sagte der Chemikerin, dass sich der Körper ideal an der senkrechten Linie ausbalancierte. Für die Körperhaltung war in Ihren Augen das Bindegewebe ein elementarer Bestandteil. Sie war es auch, die für ihre Therapieform den Namen Rolfing verwendete.[
Ein Buch, in welchem sie ihre Ergebnisse präsentierte, nannte sich Rolfing an Pysical Realitys. Einer Aussage zufolge wurde bis dahin dem Bindegewebe eine minderwertige Rolle zugeteilt. Sie jedoch bezeichnete die Faszien als ein Organ, welches für die Körperhaltung zuständig ist. Sie kritisierte, dass alle nur von der Muskulatur sprachen und dem Bindegewebe nicht die geringste Aufmerksamkeit schenkte. Sie rief alle Rolfer, also Menschen, die der gleichen Meinung waren wie sie, dazu auf, die Faszien immer mehr zu beachten. Sie rief die Theorie ins Leben, dass eine einseitige Belastung, Unfälle oder Verletzungen, dazu betragen, dass sich das Bindegewebe verhärten könne. Darüber hinaus schob sie den Faszien eine Bewegungseinschränkung zu, was auch Fehlhaltungen unterstützen würde. Sie selbst sah in der Therapieform, erste Ansätze dafür, die Körperhaltung dauerhaft zu behandeln.
Der Verlauf von Rolfing
Rolfing beinhaltet einen speziellen Therapieablauf, der je nach Stadium der Beschwerden zwischen 50 und 90 Minuten andauert. Diese Behandlungen werden auf drei Monate verteilt, so dass eine Serie von etwa 10 Behandlungen zustande kommt. In den ersten Minuten wird eine ausführliche Analyse der Körperhaltung vollzogen. Anschließend wird die manuelle Behandlung durchgeführt, die oft auf einer Liege stattfindet. Es kann in speziellen Fällen auch vorkommen, dass die Behandlung im Sitzen oder im Stehen erfolgt. Abschließend werden neue Bewegungsabläufe besprochen, die in den Alltag eingebaut werden sollten, damit die Körperhaltung auch nachhaltig verbessert werden kann.
Für wen ist das Rolfing gedacht?
In der Regel kann sich jeder einer Rolfing Therapie unterziehen. Vorsicht ist allerdings geboten bei
- bereits diagnostizierten Krankheiten (z.B. Krebs)
- Implantaten
Das Rolfing sollte bei den aufgezählten Gegebenheiten nicht ohne einen ärztlichen Rat durchgeführt werden. 1997 trat eine Situation ein, die einer Patienten nach nur einer Sitzung geschehen ist. Aufgrund einer Krankheit benötigte sie einen Stent in den Harnwegen. Nach der ersten Sitzung bekam die Patientin starke Schmerzen und musste sofort in die Klinik gebracht werden. Die Ursache lag darin, dass der Stent aufgrund der Übungen des Rolfings verrutscht war. Leider gibt es bis heute noch keine ausreichenden Beweise dafür, dass Rolfing tatsächlich als Heilmittel im Sinne der Richtlinien in den Vordergrund treten könnte. Kosten für eine Behandlung werden daher von den deutschen und österreichischen Krankenkassen nicht übernommen. In der Schweiz hingegen wurde Rolfing bereits als Heilmethode zugelassen und wird von den meisten Krankenkassen wenigstens Anteilsweise übernommen.
Was ist die Senmotic Therapie?
Frank W. Demann ist der Gründer der Senmotic Therapie. Die Anfänge sind auf das Jahr 1990 zurückzuführen, wobei die Kampfkunst Wing Chun nicht ganz unbeteiligt war. Demann war zuerst als Türsteher tätig, wobei er die erlernte Kampfkunst ausführen wollte. Doch in den meisten Fällen bot sich keine Gelegenheit die Kampfkunst richtig auszuführen. Er beschloss daher Mediziner aufzusuchen, die ihm erklären konnten, wie der Körper funktioniert. Die Antworten waren wie aus einem Lehrbuch, was ihn jedoch nicht interessierte, er wollte lediglich die lebendige Form der Anatomie kennenlernen. Auf einer Gesundheitsmesse erfuhr er das erste Mal etwas vom Rolfing. 1994 und viele gelesene Bücher später nahm er selbst an einer Sitzung nach dem Rolfing teil. Er war so davon begeistert, dass er eine Ausbildung absolvierte, Seminare und auch Kurse besuchte. 1997 war es dann so weit, dass er selbst in seiner eigenen Praxis praktizieren konnte. An den Abenden unterrichtete er die Kampfkunst, welche ihn nach wie vor faszinierte.
Durch seine Praxiserfahrungen erkannte er, dass irgendetwas an der Faszienbehandlung nicht recht stimmte. Er versuchte, wie auch in der Kampfkunst neue Ansätze und Techniken zu entwickeln. Ließ jedoch die Grundlage des Rolfings nie außer Acht.
Fazit:
Rolfing oder auch Senmotic beinhalten Forschungshintergründe und basieren auf Erfahrungswerten, die sich bei der Faszientherapie einstellten. Es ist also bewiesen, dass diese Art der Therapie helfen kann sich besser zu bewegen und dass auch Schmerzen gemindert werden können. Für welche Methoden Sie sich entscheiden liegt in Ihrem eigenen Ermessen. Die Kosten werden in der Regel von keiner Krankenkasse übernommen, da sie nicht als Heilmittel in dem Sinne zugelassen sind. Das die Stimulation der Faszien erfolge bringt, hat die Forschung bereits bewiesen, doch welche Therapie für den Einzelnen gilt, muss durch den entsprechenden Therapeuten herausgefunden werden. Gute Erfolge und eine Besserung der Symptome werden auch der Faszienrolle zugesprochen. Mit ihr können Sie gezielt Faszien trainieren und Verhärtungen sowie Verklebungen lösen.