Welche Auswirkung hat die Ernährung auf Ihre Faszien?
Faszien sind das am meisten unterschätzte Organ des menschlichen Körpers. Für das weiße Zeug, welches wie ein feines Häutchen die kompletten Strukturen des Körpers umhüllt, hat sich lange Zeit niemand interessiert, was sich gerade ändert. Faszien sind ein Teil des Bindegewebes. Sie umhüllen jedes Organ, Muskel, jede Sehne und sind untereinander verbunden. Dabei entsteht ein großes Netz an Gewebe, das sich durch den ganzen Körper hindurchzieht. Die Aufgabe ist es, alles am richtigen Platz zu fixieren, den Körper zu stützen und zu schützen. Man kann sagen, dass das Netzwerk wie ein Stoßdämpfer funktioniert, denn Bewegungen werden abgefedert. Ohne die Faszien würden alle Organe im Körper durcheinander purzeln, Außerdem sorgen die Fasern dafür, dass sich der Körper verändern kann. So ist beispielsweise die Dehnung des Bauches während der Schwangerschaft nur den Faszien zu verdanken. Auch wenn die Lunge sich zum Atmen ausdehnt und wieder zusammenzieht, sind die Faszien mit im Spiel.
Keine gesunden Faszien
Der Forscher Dr. Schleip ist der Meinung, dass rund 90 % der Deutschen Faszien haben, die in keinem perfekten Zustand sind. Unsere oft einseitige Lebensweise ist dabei schuld. Der Körper wird belastet und gefordert. Die Faszienforschung ist etwa zehn Jahre alt und ständig werden neue Zusammenhänge festgestellt. So beispielsweise, dass Rückenschmerzen die Ursache für eine Verdickung der Lumbalfaszie sein kann. Gerade diese Bindegewebsschicht die zwischen Haut- und Rückenmuskulatur zu finden ist, hat viele Schmerzrezeptoren. Dabei sei der fasziale Rückenschmerz großflächig. Wenn der Patient mit dem Zeigefinger auf eine Stelle zeigen kann, so wird es unwahrscheinlich sein, dass die Faszie der Auslöser ist. Wenn der Schmerz sich aber über eine handtellergroße Fläche zieht, so kann die Faszie verklebt sein. Faszien befinden sich überall. Dabei liegt der Gedanke nahe, dass gesunde Faszien eine entscheidende Wirkung auf unser Wohlbefinden haben. Wenn sie nicht genügend belastet werden, dann verkümmern sie. Anstatt, dass das Gewebe geschmeidig und dehnbar ist, haben Menschen die sich nicht bewegen oder nur einseitig Sport machen, eine verdickte-filzige Struktur, die nicht gleitfähig und elastisch ist. Diese Verhärtungen verursachen Schmerzen, die Faszien verkürzen. Dabei wird der Mensch unbeweglich und steif, ja Nerven können in den verklebten Faszien eingeklemmt werden.
Stress erhöht die Spannung der Faszien
Auch kann Stress die Spannung der Faszien erhöhen und so auf Dauer zu Schmerzen führen. Damit das verhindert wird, müssen Faszien ständig trainiert werden. Mit Sicherheit sei das kein Allheilmittel, aber man kommt dabei in die richtige Richtung. Außerdem kann Faszientraining ein Jungbrunnen sein. Das Bindegewebe ist ein elastisches Material, was große Spannungen aufnehmen kann und uns vermittelt, was wir benötigen, damit wir uns gut bewegen können.
Negative Beeinflussung des Fasziensystems
Forscher haben erkannt, dass das Fasziensystem ein Flüssigkeitssystem ist. Es ist in seiner Funktion von den Flüssigkeitseigenschaften abhängig. Dieses System hat aber auch viele Nerven, die für die Bewegungssteuerung und für das Schmerzempfinden zuständig sind. Was aber kann das Fasziensystem negativ beeinflussen?
Das Flüssigkeitssystem kann durch
- Fehlernährung
- Trauma
- Entzündungen und
- Stress
aus dem Gleichgewicht geraten.
Unter einer Fehlernährung versteht man eine ungesunde Ernährung, die zu einseitig ist und zu wenig oder zu viele Kalorien oder Nährstoffe hat. Langfristig gesehen kann das zu gesundheitlichen Schäden führen, wie beispielsweise Unter- oder Übergewicht und Vitaminmangel. Viele Orthopäden mögen keine ungesunde Ernährung. Rückenschmerzen und Fast Food erscheinen auf den ersten Blick keinen Zusammenhang zu sehen. Aber die Orthopäden sehen ihn, denn die Faszien, das faserige Bindegwebe, braucht gute Nahrungsmittel. Wenn die Faszien in Ordnung sind, so verschwinden auch die Rückenschmerzen. Unspezifische Knieschmerzen oder Rückenschmerzen haben ihre Ursache oft in sogenannten Faszienverletzungen. Man kann die Faszien als Zentralorgan für unsere Körperwahrnehmung bezeichnen, praktisch sind sie der 6. Sinn. Weil dieses Bindegwebe so wichtig für den Körper ist und er geschmeidig gehalten wird, hilft eine ausgewogene Ernährung dabei. Auch viel Flüssigkeit gehört dazu. So könnten Konservierungsstoffe in der Nahrung dazu beitragen, dass die Faszien brüchig werden. Sie erhalten damit nicht mehr genügend Nährstoffe.
Erhöhter Stresshormonlevel
Wie man mittlerweile weiß, sind die Faszien an vielen Bewegungen beteiligt. Bei der Sinneswahrnehmung spielen sie eine entscheidende Rolle. Ein erhöhter Stresshormonlevel als auch eine schlechte Ernährung haben einen ungünstigen Einfluss auf den Stoffwechsel in den Faszien. Wenn dieser Zustand längere Zeit andauert, verlieren sie an Elastizität und es bilden sich tastbare Verhärtungen im Bindegwebe. Auch können schmerzhafte Verklebungen entstehen. Rundum kann man sagen: wir sehen ganz schön alt aus! Wer 10 bis 20 Jahre jünger aussehen möchte, der kann durch das Training der Faszien das selber bewerkstelligen. Nach einiger Zeit des Trainings wird man sich nicht nur jünger und vitaler fühlen. Auch bei sportlichen Aktivitäten kommt mehr Elastizität, Geschmeidigkeit und eine verbesserte Koordination. Darüber hinaus verbessern sich schmerzhafte Erkrankungen am Bewegungsapparat.
Säure-Basen-Haushalt
Der Körper braucht je nachdem, eine saure oder basische Umgebung um zu funktionieren. Muskeln und Faszien gehören zu den Geweben des Körpers die ein leicht saueres bis basisches Milieu brauchen. Durch ein zu sauer wirkendes Lebensmittel kann es zur Übersäuerung dieses Gewebes kommen, der mit einem ausgleichenden Mechanismus entgegenwirkt, indem er die Säuren mit basisch-wirkenden Mineralstoffen neutralisiert. Das Endprodukt nennt man Schlacken, die bei steter Übersäuerung nicht mehr über die Entgiftungsorgane ausgeschieden werden können und sich im Muskel-Faszien-Gewebe anreichern, diese verkleben. Der Boden für Schmerzen und Funktionseinschränkungen ist damit geschaffen.
Weiterführende Links: